Für den Geschäftsführenden Vorstand, Michael Kessler war es in diesem Jahr bereits die dritte und leider auch noch nicht die letzte Verabschiedung von Mitarbeiter*innen in den Ruhestand. Dennoch will bei ihm dafür keine Routine aufkommen. Weil alle Mitarbeiter*innen die gehen, ihren eigenen „footprint“ hinterlassen und damit wesentlich zur Einrichtungsgeschichte und -entwicklung einen Beitrag leisten würden.
Mit der Psychologin Dagmar Koch geht eine menschliche und fachliche Persönlichkeit nach 28 Jahren von Bord der BI. Bei allem Respekt für die gut geregelte personelle Nachfolge, fällt der Abschied ausgesprochen schwer.
Am 01. April 1991 trat Dagmar Koch in den Dienst der BI ein. Sie übernahm in der Nachfolge die Psychologenstelle im Ü-Heim Sauersgäßchen 12, wo sie sehr schnell, neben dem damaligen Hausleiter Lutz Götzfried, Verantwortung für das therapeutische Konzept der Einrichtung übernahm. Am 1. Februar 2005 übernahm sie dann zusätzlich die Stelle der Hausleitung, die sie am 31.12.2012 wieder abgab. In diesen sieben Jahren fiel der sehr umfangreiche An- und Umbau des Hauses. Im „laufenden Betrieb“ diese Beeinträchtigung durch Baulärm für Bewohner*innen und Team über ein Jahr auszuhalten, war eine große Anstrengung, die eine sehr hohe Stressbelastung darstellte, wie Dagmar Koch in ihrem Schlusswort noch einmal betonte.
Inhaltlich fiel in den Jahren der Hausleitung noch der z.T. umstritten diskutierte Verschmelzungsprozess der Angebote Therapeutische Wohngruppen und Ü-Heim Sauersgäßchen 12, der zum teilweisen Abbau von stationären Plätzen und dem Ausbau von ambulanten Plätzen führte.
Bereits im Juni 2018 gab Dagmar Koch Ihre Stelle als Psychologin an ihre Nachfolgerin, Frau Bianca Daniel ab. Mit einem großen Gartenfest wurde sie im letzten Jahr aus dem Sauersgäßchen verabschiedet.
Ihr überobligatorisches Engagement z.B. bei der Betreuung der Angehörigengruppe, bei der Anleitung (Gruppe) für Praktikant*innen, als Mitglied in der Leiterkonferenz (2005-2012), als Mitglied in der Ressortarbeit Konzeption (2005-2013), als Mitinitiatorin der Wandergruppe für psychisch erkrankte Menschen u.a.m. wurde entsprechend gewürdigt.
Parallel war Dagmar Koch seit 2003 in unserer Rehabilitationseinrichtung RPK mit zunächst wenigen, zuletzt mit 16 Wochenstunden, tätig. Mit sehr persönlichen und emotionalen Worten wurde sie jetzt dort vom ärztlichen Leiter, Herrn Dr Uwe Winkler verabschiedet, der in seinem Grußwort auf die herausragende therapeutische Arbeit der Mitarbeiterin einging und für ihn als ärztlichen Leiter der RPK, eine sehr wichtige kollegiale Ansprechpartnerin war. Der von ihr hinterlassene „footprint“ sei besonders groß wie Dr. Uwe Winkler betonte. Weitere Grußworte überbrachte der Aufsichtsratsvorsitzende der BI, Herr Roland Stürmer, der Dagmar Koch seit Studienzeiten kennt und mit ihr die Entstehungsgeschichte der BI seit 1972 immer eng und aktiv begleitet hat. Weitere spontane Grußworte kamen von ehemaligen Kolleg*innen und Vorstandsmitgliedern, die zahlreich zur Verabschiedung gekommen waren.
Im Schlusswort von Dagmar Koch wurde noch einmal die Verbundenheit und Loyalität zur BI betont. Der Dienstgeber hat es immer ermöglicht, dass Spielräume zur Entwicklung, egal ob persönlich oder inhaltlich konzeptionell, eingeräumt wurden. Von daher sei es ihr auch eine Herzensangelegenheit weiterhin die Entwicklung der BI zu beobachten und zu begleiten, wenn es gewünscht wird.
Mit einem Prosit endet am 31. Juli 2019 offiziell die Beschäftigung.