Mehr Platz für Gemeinschaft


Gleich drei Anlässe zum Feiern gibt es beim Biedenkopfer „Treff“: Nach sechs Monaten ist der Umbau der Tagesstätte im Biedenkopfer Frauental nun abgeschlossen, der Trägerverein „Bürgerinitiative Sozialpsychiatrie“ (BI) feiert sein 40-jähriges Bestehen, die Tagesstätte in Biedenkopf ihren 15. Geburtstag. Deshalb lädt der Verein am kommenden Freitag (8. November) zum Tag der offenen Tür in die Tagesstätte.

In die Tagesstätte für psychisch kranke Menschen kommen Männer und Frauen, die aufgrund ihrer Krankheit nicht arbeiten können und Schwierigkeiten haben, ihren Alltag allein zu bewältigen. Mit einem entsprechenden Gutachten des Facharztes ausgestattet, können sie montags bis freitags in die Tagesstätte kommen.

Dort bieten die Ergotherapeuten Ramona Hauck, Juliane Wirth und Michael Niemeyer-Milde ihren Klienten ein Tagesprogramm, das neben der Arbeit in Küche und Garten, in der eigenen Papierwerkstatt oder rund um das Haus verschiedene Sport- und Freizeitangebote umfasst: Beispielsweise „Gehirnjogging“ oder Sport in der Biedenkopfer Jahnhalle, Malen oder Schwimmen.

Die Tagesstätte hat 16 Plätze, die vom Landeswohlfahrtsverband finanziert werden, momentan sind 21 Besucher angemeldet. „Nicht jeder kommt jeden Tag“, erklärt Ramona Wirth, „das hat den Vorteil, dass wir individuell auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen eingehen können.“

Das Wichtigste dabei sei es, den psychisch Kranken – die beispielsweise an einer Depression oder einer Psychose leiden – eine Anlaufstelle zu bieten, die ihren Alltag strukturiert und gleichzeitig einen Ort darstellt, an dem die Betroffenen immer einen Gesprächspartner vorfinden. So soll Klinikaufenthalten vorgebeugt werden. In den vergangenen sechs Monaten wurde die Tagesstätte grundlegend umgebaut: Die bislang vermietete Wohnung im Obergeschoss ist nun ebenfalls Teil der Tagesstätte, die dadurch gewonnen Räume werden für die einzelnen Angebote genutzt.

So gibt es jetzt etwa einen eigenen Raum für das Entspannungstraining. Auf den beiden unteren Etagen wurden Mauern durchbrochen und Zwischenwände entfernt. So ist die Papierwerkstatt nun deutlich größer, in der eigenen Verkaufsecke können Interessenten jetzt komfortabler Stöbern und Kaufen. Auch zum Kochen haben die Besucher nun mehr Platz, wer gerade nicht in der Küche steht, kann im benachbarten Essbereich Platz nehmen.

Im ganzen Haus wurde gestrichen, modernisiert und gewerkelt

Im ganzen Haus wurden Räume gestrichen, Wachräume modernisiert, Arbeits- und Gemeinschaftsecken renoviert. Finanziert wurde der Umbau durch den Trägerverein, die Bürgerinitiative Sozialpsychiatrie.

„Es war schon eine harte Zeit mit der Renovierung während des laufenden Betriebs“, berichtet Ramona Hauck, „dafür haben wir alle, Mitarbeiter wie Klienten, es jetzt aber deutlich schöner und eine bessere Struktur im Haus.“

– Beim Tag der offenen Tür am Freitag, 8. November, können sich Besucher von den Umbauarbeiten und den Angeboten der Tagesstätte (Im Frauental 4) ein Bild machen. Beginn ist um 10 Uhr mit Grußworten und Erläuterungen, ab 11 Uhr gibt es ein Buffet, Präsentationen der Arbeits- und Beschäftigungsangebote sowie verschiedene Mitmachaktionen. So können sich Besucher beispielsweise im „Gehirnjogging“ versuchen oder die Kunstausstellung in der Galerie des „Treff“ in der Hainstraße besuchen.

von Sophie Cyriax (Hinterländer Anzeiger, 06.11.2013)










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