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Leitbild

Grundhaltung des Vereins


 

Bürgerinitiative für soziale Rehabilitation und zur Vorbeugung psychischer Erkrankungen“

(Kurzform: BI Sozialpsychiatrie)

Der Verein „Bürgerinitiative für soziale Rehabilitation und zur Vorbeugung psychischer Erkrankungen“ wurde im Jahr 1973 aus einer Gruppe von gesellschaftskritischen und sozialpsychiatrisch sensibilisierten Studenten, Fachleuten, Bürgern und Psychiatrieerfahrenen mit dem Ziel gegründet, sich für eine reformorientierte Psychiatrie einzusetzen und diese zu praktizieren. Zusammen machten sie auf die Benachteiligten und Außenseiter der Gesellschaft aufmerksam. Der Namensbestandteil „Bürgerinitiative“ galt als politischer Ausdruck des neuen Selbstverständnisses für das ehrenamtliche Engagement in der Psychiatrie. 45 Jahre nach der Vereinsgründung und der Psychiatrie-Enquete sind diese Motive und Ideen wieder stärker im Bewusstsein der Ehrenamtlichen im Verein und der professionellen MitarbeiterInnen, weil Teilhabe an der Gemeinde ohne Mitbürger aus der Gemeinde nur sehr schwer möglich ist.

Wir streben die Beteiligung und den Ausbau ehrenamtlichen Engagements als ein wichtiges Instrument der Integration und des Abbaus von Vorurteilen im Umgang mit psychisch Erkrankten in unserer Gesellschaft an.

Wir sind Mitglied in der Diakonie Hessen – Diakonisches Werk in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck e.V. Die Diakonie Hessen will als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege die Arbeit der Träger fördern und die Diakonie in Politik und Öffentlichkeit vertreten.

Wir unterstützen in den Einrichtungen des Vereins Menschen ohne Unterschied des Geschlechts, der Herkunft oder Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft.

Wir stellen die psychisch Erkrankten und Menschen in psychosozialen Notlagen in den Mittelpunkt unseres Handelns. Unsere Hilfsangebote sind am unterschiedlichen Bedarf des Einzelnen orientiert. Als wichtigste Arbeitsgrundlage zwischen den Betroffenen und den Mitarbeitern sehen wir die persönliche Beziehung und damit das einfühlende Verstehen ihrer individuellen Lebenssituation.

Wir sehen Menschen mit seelischer Erkrankung und Behinderung und solche bei denen eine seelische Erkrankung/Behinderung droht, als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft. Wir orientieren uns am Prinzip der Eigenverantwortung und beachten gleichzeitig die persönlichen Grenzen der Betroffenen.

Wir richten unsere Angebote an Menschen, die einer professionellen, sozialpsychiatrischen und/oder psychosozialen Unterstützung bedürfen oder sich in einer existenzbedrohlichen Notlage befinden. Der Verein bietet qualifizierte Hilfen zur seelischen Gesundung und zur Verselbständigung der Betroffenen mit dem Ziel der bestmöglichen Eingliederung in alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens.

Wir mischen uns öffentlich und politisch ein, wenn Menschen, die psychisch erkranken, an einer seelischen Behinderung leiden oder sich in einer existenzbedrohlichen Notlage befinden, an der gleichberechtigten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gehindert werden. Gleiches gilt, wenn Missstände in der Behandlung, Versorgung und Betreuung herrschen und wenn die Betroffenen bei der Arbeitsplatz- oder Wohnungssuche diskriminiert werden.

Wir sind Bestandteil eines gemeindenahen Unterstützungsangebotes. Im Interesse der Betroffenen kooperieren wir mit allen in der Region tätigen Einrichtungen und Diensten der Gemeindepsychiatrie und pflegen und erweitern unser regionales Netzwerk.

Wir haben unser Personalkonzept darauf ausgerichtet, dass qualifizierte Mitarbeiter:innen beschäftigt werden. Die Teams sind multiprofessionell zusammengestellt. Sie bilden damit das stabile Fundament des Vereins.

Wir erweitern unsere Kenntnisse über psychische Erkrankungen sowie unsere Professionalität und Qualifikation durch kontinuierliche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und regelmäßige Supervision, um die fachlichen Standards und Leistungen zu sichern und zu verbessern.

Wir halten in den Einrichtungen des Vereins Praktikumsplätze für Student:innen und Auszubildende vor und bieten die Möglichkeit von Freiwilligendiensten.

Wir setzen uns dafür ein und achten darauf, dass den Einrichtungen des Vereins ausreichende Ressourcen zur Verfügung stehen und dass die Mittel in der Hauptsache für die direkte Betreuungsarbeit eingesetzt werden. Der finanzielle Aufwand für den organisatorischen und administrativen Teil der Arbeit wird unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten so gering wie möglich gehalten. Mit den materiellen Ressourcen wird achtsam und nachhaltig umgegangen.

Wir entwickeln unser tägliches Handeln und unsere Konzepte auf der Grundlage der in der Arbeitshilfe „ProPsychiatrieQualität“ formulierten Ziele. Im Sinne eines Trialogs findet der direkte Austausch mit den psychiatrieerfahrenen Menschen und deren sozialem Umfeld statt.

Wir verstehen uns als lernende Einrichtung. An der Entwicklung sowohl der Einzelkonzepte der Einrichtungen als auch an der Fortentwicklung der „Grundhaltung“ sind alle handelnden Personen (Mitglieder aller Organe und Gremien des Vereins sowie alle Mitarbeiter) beteiligt. Die Einbeziehung und Beteiligung der Betroffenen findet in geeigneter Weise statt.