Die MitarbeiterInnen der Selbsthilfekontaktstelle freuen sich über die erfolgreiche Zertifizierung ihres Qualitätsmanagementsystems durch die SQ Cert GmbH. Zum zweiten Mal wurden durch einen externen unabhängigen Prüfer wesentliche Grundlagen und Strukturen der Einrichtung geprüft und es wurde wieder das „Qualitätssiegel Selbsthilfekontaktstelle“ verliehen, das für drei Jahre gültig ist. Damit konnte sichergestellt werden, daß die Tätigkeit weiterhin die festgelegten Standards erfüllt und in optimaler Weise den Klienten der Selbsthilfekontaktstelle zugute kommt. Die Durchführung der Zertifizierung wurde durch die finanzielle Förderung der AOK Hessen im Rahmen der Projektförderung ermöglicht. Auch die erste Zertifizierung vor drei Jahren war das Ergebnis eines mehrjährigen Projektes der AOK Hessen mit dem Ziel der Qualitätsentwicklung in Selbsthilfekontaktstellen, an dem fünf hessische Einrichtungen in unterschiedlicher Trägerschaft teilnahmen.
Die MitarbeiterInnen der Selbsthilfekontaktstelle freuen sich über die erfolgreiche Zertifizierung.
(von links: Petra Hilgenbrink, Hans-Christian Sander, Claudia Heinze-Schäfer)
Der zweite Grund zum Feiern ist das 30jährige Bestehen der Selbsthilfekontaktstelle in diesem Jahr. Im Jahr 1984 wurde sie gegründet und zählt damit zu den lange und kontinuie
rlich bestehenden Projekten der BI Sozialpsychiatrie. Der ungesicherte Projektstatus ist insoweit Vergangenheit, seit es seit vielen Jahren die finanzielle Förderung durch die Gesetzliche Krankenversicherung im Rahmen des § 20 c SGB V und durch die Stadt Marburg sowie den Landkreis Marburg-Biedenkopf gibt.
Seit Beginn war die Selbsthilfekontaktstelle an der Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfekontaktstellen in Hessen („Landesarbeitsgemeinschaft“) beteiligt und hat in diesem Rahmen zur Entwicklung in fachlicher Hinsicht und zum Entstehen der heute möglichen Förderung der Selbsthilfe beigetragen. Der allgemeine Umgang mit Selbsthilfegruppen hat sich seither wesentlich verändert. Entsprechend haben sich die Anforderungen an die Selbsthilfekontaktstelle gewandelt. In den Anfängen hieß die große Überschrift „die Selbsthilfebewegung“, die sich gegen die Macht der „Götter in Weiß“ richtete. Heute sind es einzelne Personen, die zu einer großen und teils stark spezialisierten Vielzahl von Problemstellungen die passende Gruppe für sich suchen. Der Schwerpunkt der Anfragen liegt heute zu ca. 80 % bei Themen aus dem Bereich psychosozialer Probleme und psychischer Erkrankungen. Darin spiegelt sich die breite Diskussion über die vermeintliche Zunahme psychischer Erkrankungen wider, wie sie in den letzten Jahren die öffentliche Diskussion über die Kosten des Gesundheitswesens beherrscht.
Was sich nicht verändert hat, ist die Orientierung der Selbsthilfekontaktstelle an den Leitfragen, wie das für die Selbsthilfe wichtige Grundprinzip der Selbstorganisation der Betroffenen gewährleistet werden kann, wie deren Kommunikation gefördert werden kann und wie die Selbsthilfekontaktstelle dazu Unterstützung leisten kann.
Kontakt: Selbsthilfekontaktstelle Marburg, Biegenstr. 7, Telefon: 06421 / 17699-34, -36, Außenstelle Biedenkopf: 06461 / 95240, E-Mail: info@selbsthilfe-marburg.de, Internet: www.selbsthilfe-marburg.de.