Mit kleinem Beitrag Großes bewirken
Daimler-Betriebsrat spendet 4.000 Euro an Bürgerinitiative Sozialpsychiatrie.
„Das Gefühl für den Körper und Bewegung ist etwas Zentrales“ sagt Dagmar Koch von der Bürgerinitiative Sozialpsychiatrie Marburg. Damit auch die Menschen in der Einrichtung sich sportlich betätigen können, spendet der Betriebsrat von Daimler-Benz 4.000 Euro.
Mit dem Geld aus der Spende konnte die Bürgerinitiative (BI) Fitnessgeräte anschaffen, von der die Betreuten unter Anleitung der Mitarbeiter Gebrauch machen können. An mehreren Standorten in Marburg und im Landkreis betreut die BI psychisch kranke Menschen sowohl stationär als auch mobil. Die betroffenen Menschen litten immer noch unter einer Stigmatisierung, sagt der geschäftsführende Vorstand Michael Kessler. Daher „fühlen wir uns zuständig ein Anwalt für die psychisch Kranken zu sein“.
Dank eines früheren Praktikanten in der BI, Anselm Kälberer, kam der Kontakt zum Daimler-Betriebsrat zustande, der seit Dezember 2011 eine außergewöhnliche Aktion durchführt. Jeden Monat stellen die teilnehmenden Mitarbeiter den Cent-Betrag, der auf ihrer Gehaltsabrechnung hinter dem Komma steht, für soziale Zwecke zur Verfügung.
„Auch mit einem kleinen Beitrag kann man etwas Großes bewirken, wenn viele mitmachen“, erläutert Betriebsrätin Bianca Helfer den Gedanken hinter der Initiative. An ihrem Standort in Rastatt beteiligen sich inzwischen knapp 80 Prozent der Belegschaft an der Aktion, deren Summe vom Vorstand der Daimler AG noch einmal verdoppelt wird. Jeder Mitarbeiter darf dann Projekte vorschlagen, an die das Geld letztlich fließt.
4.000 Euro gehen daher nun an die BI Sozialpsychiatrie in Marburg, die sich dafür entsprechend dankbar zeigte. Mit der Anschaffung der Sportgeräte werde den Bedürfnissen der psychisch kranken Menschen Rechnung getragen, so Dagmar Koch. Auch Michael Kessler lobte das Engagement des Betriebsrats, denn schließlich „gibt es in unserer Belegschaft nicht viele Mercedes-Fahrer. Für Daimler scheint daher das soziale Anliegen wirklich im Vordergrund zu stehen“.
von Peter Gassner
